Der Bauer als Millionär (Wien, Josefstadt)
Michael Dangl als Fortunatus Wurzel
FERDINAND RAIMUND: Der Bauer als Millionär
Regie
Josef E. Köpplinger
Bühnenbild
Walter Vogelweider
Kostüme
Alfred Mayerhofer
Musik
Jürgen Goriup
Choreografie
Karl Alfred Schreiner
Dramaturgie
Barbara Nowotny
Licht
Josef E. Köpplinger
Josef Starmann
Lakrimosa, eine mächtige Fee, verbannt auf ihr Wolkenschloss
Alexandra Krismer
Bustorius, Zauberer aus Warasdin
Patrick Seletzky
Ajaxerle, Lakrimosens Vetter und Magier aus Donau-Eschingen
Alexander Pschill
Zenobius, Haushofmeister und Vertrauter der Fee Lakrimosa / Afterling
Alexander Strömer
Die Zufriedenheit
Julia Stemberger
Das hohe Alter
Wolfgang Hübsch
Der Neid
Martin Niedermair
Der Hass
Dominic Oley
Roman Schmelzer
Tophan, Kammerdiener des Hasses / Musensohn
Wojo van Brouwer
Nigowitz, ein dienstbarer Geist des Hasses / Schmeichelfeld
Oliver Rosskopf
Fortunatus Wurzel, ehmals Waldbauer, jetzt Millionär
Michael Dangl
Lottchen, seine Ziehtochter
Lisa-Carolin Nemec
Lorenz, ehmals Kuhhirte bei Wurzel, jetzt sein erster Kammerdiener
Johannes Seilern
Habakuk, Bedienter
Paul Matic
Karl Schilf, ein armer Fischer
Tobias Reinthaller
Jugend
Theresa Dax
Was hab ich jetzt von dem verdammten Geld? Ich kanns ja nicht genießen.
Fortunatus Wurzel
Lottchen, die Tochter der Fee Lakrimosa und eines Sterblichen, wächst als Ziehtochter des armen Bauern Fortunatus Wurzel heran. Lakrimosa war nach dem Tod ihres Mannes mit dem Kind ins Feenreich zurückgekehrt und hatte geschworen, Lottchen nur dem Sohn der Feenkönigin zur Frau zu geben. Als Strafe für diese Vermessenheit musste das Mädchen in ärmlichen Verhältnissen auf der Erde aufwachsen. Um ihre verbannte Mutter zu erlösen, muss Lottchen jedem Reichtum abhold sein und bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag einen armen Burschen heiraten, so der Spruch der Feenkönigin. Tatsächlich liebt Lottchen den armen Fischer Karl, doch kurz vor dem Ende der Frist bahnt sich Unheil an im Feenreich: Der Neid, von Lakrimosa abgewiesen, sinnt auf Rache und lässt Fortunatus Wurzel einen großen Schatz finden. Fortan verprasst der neureiche Bauer dieses Vermögen, verbietet Lottchen den Umgang mit Karl und verstößt sie zuletzt sogar. Doch das wird er bald bereuen...
Ferdinand Raimund, 1790 in Wien geboren, schrieb sich die Hauptrollen der von ihm verfassten Stücke quasi auf den Leib. So spielte er in der Uraufführung von Der Bauer als Millionär 1826 den Fortunatus Wurzel. Das Stück war auf Anhieb sehr erfolgreich und wurde in zahlreichen Städten nachgespielt. Das Thema des über Nacht reich gewordenen Bauern, der sein Vermögen ebenso rasch wieder verliert, war aufgrund der zur damaligen Zeit aktuellen wirtschaftlichen Depression, im Zuge derer zahlreiche Finanzmagnaten ihr Vermögen verloren, sehr präsent. Berühmt sind bis heute die Szene des Abschieds der Jugend mit dem Duett "Brüderlein fein" sowie das Aschenlied des zum Aschenmann herabgesunkenen Fortunatus Wurzel.
Josef E. Köpplinger, der am Theater in der Josefstadt 2015 Der Gockel von Georges Feydeau sehr musikalisch inszeniert hatte, wird in seiner Inszenierung von Der Bauer als Millionär auch Ferdinand Raimunds Couplets in gekonnter Manier zur Geltung bringen.